Frauen Union zu Gast in der „Schule der Zukunft“

30. September 2024 | Pressespiegel

Beim Treffen der Frauen Union Worms und Pfalz stand eine Schule im Mittelpunkt, die in Rheinland-Pfalz Pilotprojekt ist und seit letztem Jahr offiziell den Titel „Schule der Zukunft“ trägt: die Wormser integrative Pfrimmtal-Realschule plus. Sie gilt als wegweisendes Modell – nicht nur wegen ihrer nahezu CO₂-neutralen Ausstattung mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpe, sondern vor allem durch ihren neuen pädagogischen Ansatz mit offenen Lernlandschaften und flexiblen Unterrichtsformen.

Jeanine Emans-Heischling, Vorsitzende der Wormser Frauen Union, freute sich, dass Schulleiterin Simone Gnädig bei einer Führung alles erläuterte. Sieben Jahre Planung und Bau waren nötig, um den 15-Millionen-Euro-Neubau zu realisieren.

Unterricht in „Cluster“

Fächer wie Deutsch, Englisch oder Mathematik werden nun für ganze Jahrgangsstufen gleichzeitig unterrichtet. „Das bietet den Schülern mehr Raum für eigenständiges Lernen“, erklärte Gnädig. Es gibt keinen festen Unterricht in Klassenverbänden mehr, stattdessen teilen sich je zwei Jahrgangsstufen ein „Cluster“.

„Unser Ziel ist es, jedes Kind individuell zu fördern, besonders in heterogenen Klassen, in denen die Lernstände stark variieren“, betonte Gnädig. Ein Beispiel dafür sind Kinder mit Fluchterfahrungen, die oft fließend Englisch sprechen, während andere noch am Anfang stehen. Der flexible Unterricht ermögliche es, solche Unterschiede zu berücksichtigen.

Selbstgesteuertes Lernen als neues Konzept

In den fünften und sechsten Klassen startet das Konzept des „selbstgesteuerten Lernens“, kurz SEGELN. Es bedeutet, dass die Schüler ihren Lernprozess selbst initiieren und dabei die notwendige Unterstützung erhalten. Die Schüler führen dazu ein „Logbuch“, in dem sie ihre Aufgaben und Ziele festhalten.

„Wir befinden uns in einem kontinuierlichen Schulentwicklungsprozess“, erklärte Gnädig. Die Schule prüfe derzeit beispielsweise, ob die Notengebung abgeschafft werden könne. Solche Entscheidungen seien jedoch komplex und erforderten die Abstimmung mit vielen Beteiligten.

Viele Kooperationen

Trotz guter Ausstattung gebe es noch Herausforderungen. Die Schule verfügt dank der Hopp Foundation und Alisa-Stiftung über 82 Tablets, aber das reiche nicht aus. Iris Muth von der Frauen Union bot an, weitere Sponsoren zu kontaktieren.

Die Schule setzt auch auf außerschulische Lernorte und arbeitet mit Museum, Hochschule und der Bibliothek zusammen. Sport und Bewegung haben ebenfalls hohen Stellenwert, der Schwimmunterricht wird in Kooperation mit dem Schwimmverein Poseidon angeboten. Ein Kunstprojekt zeigte die Gestaltung von Möbeln mit Buchstaben, die den Satz „Wir machen unsere Träume wahr“ ergeben.

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